Zwei Demokratie Leben! Projekte gefördert | Viersen

Zwei Demokratie Leben! Projekte genehmigt

Im zweiten Genehmigungszeitraum 2020 wurden unsere beiden Demokratie Projekte “Click safer- bleib menschlich!” und “Gleich ≠ Gleich” vom Ausschuss genehmigt. Bis Ende des Jahres werden wir an sechs Schulen die beiden Projekte durchführen.

Projekt “Gleich ≠ Gleich

Projektierung

Gleich- ungleich- gleich?


Ein Pilotprojekt für Jugendliche zur Gleichstellung der Geschlechter, Geschlechtsidentitäten und Gewaltprävention an Schulen

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine der zentralen Herausforderungen, um das Leben in unserem Land zukunftsfähig und gerecht zu gestalten.
Dafür müssen Männer und Frauen auf dem gesamten Lebensweg die gleichen Chancen erhalten- persönlich, beruflich und familiär.
(Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)

Problemstellung

Der gleichberechtigte Anspruch auf Gleichheit von Männern, Frauen und diversgeschlechtlichen Menschen in unserem Land ist zwar politisches Ziel und Ausdruck sozialer Gerechtigkeit, aber nicht selbstverständlich.
Gleichberechtigung ist nie einfach automatisch da, sondern Ergebnis politischen Willens und politischer Entscheidungen und sie muss in einem gesellschaftsumfassenden Prozess erarbeitet werden (vgl.Interview„Man muss wirklich mit der ganzen Gesellschaft arbeiten”, Asa Regner, schwedische Ministerin für Kinder, Senioren und Gleichstellung)

An vielen Schulen in Deutschland gibt es echte Probleme mit Ausgrenzung, religiösem Mobbing sowie verbaler oder sogar auch körperlicher Gewalt. Diese Probleme sind oft eng verknüpft oder sogar Ausdruck von starren geschlechtsspezifischen Rollenklischees und von Macht und Kontrolle über das andere Geschlecht oder andere Geschlechtsidentitäten.
Hierbei sollen selbstverständlich unterschiedliche kulturelle Positionierungen und Identitäten wertschätzend berücksichtigt werden um Misstrauen und Widerstände auf beiden Seiten zu überwinden. Ziel ist es, mit einer Haltung von Anerkennung, Offenheit und Wertschätzung unsere gesellschaftlichen Werte und Ziele klar herauszuarbeiten und im Denken und Handeln der Jugendlichen zu verankern.

Zielsetzung/ Inhalte

Unser Projekt hat das Ziel Verständnis und Respekt füreinander zu entwickeln und zu einem friedlichen, respektvollen Umgang miteinander zu finden. Die Jugendlichen werden darin bestärkt, selbstbestimmte Entscheidungen in ihrem Schulalltag, im persönlichen Bereich und in ihrer Berufs- und Lebenplanung, abseits von Rollenklischees, zu treffen.
Unser Projekt besteht aus der Verknüpfung eines interaktiven Theaterstückes mit anschließender Diskussion, um für das Thema zu sensibilisieren, und einem vertiefenden Workshop.

Wir erarbeiten im interaktiven Theaterstück, im Gespräch, als auch in kleinen Rollenspielen die zentralen Fragen:

  • Was ist Gleichberechtigung?
  • Was sind Rollenklischees?
  • Wie gehe ich mit  dem anderen Geschlecht um?
  • Wie kann ich auf Augenhöhe Konflikte lösen?
  • Was heißt Respekt unter Jugendlichen und unter den Geschlechtern?
  • Wie gehe ich mit Sexualität um?
  • Wie gehe ich mit großen Gefühlen um?
Verena Bill und Michael Koenen in “Gleich ungleich Gleich”. Foto: Matthias Stutte | Mönchengladbach

Projekt “Click safer- bleib menschlich!”

Projektierung „Click safer!- bleib menschlich!“

Wir wollen mit unserem weiterentwickelten Projekt zur Internetsicherheit unser Augenmerk auf Menschlichkeit, Empathie und gesellschaftliche Verantwortung legen.

Wenn es um Netzthemen geht, halten Kinder und Jugendliche Erwachsene oft für völlig ahnungslos und sich selbst für die Experten.
Andererseits spüren Kinder und Jugendliche die Macht der Eltern, der Schule und die Gefahr von Verboten.
Diese unterschiedlichen Positionen machen Gespräche mit Eltern und Lehrern sehr schwierig.
Dennoch müssen sie stattfinden, da soziale Netzwerke nicht nur Gefahren bergen, sondern auch grosse Auswirkungen auf die Gemütslage der Kinder haben.
Hier setzen wir an um solche Gespräche zu eröffnen und zu ermöglichen.

Mit dem Aufbau unseres Projektes durch Theaterstück, Vortrag und Diskussion finden wir als „Externe“ erfahrungsgemäß schnell Zugang zu den Jugendlichen. Sie gewähren uns
Einblicke in ihre sonst abgeschirmte „Internetrealität“. Hier erst kann Präventionsarbeit beginnen.

Problemstellung:

“Der allgegenwärtige Zugang zu digitalen Medien ist das größte In-Vivo-Experiment, das jemals stattgefunden hat.
Wir wissen derzeit nicht, wie sich das auf uns Menschen in 20 oder 30 Jahren auswirken könnte.“ (Rainer Riedel, Medizinökonom, Köln)

Kinderärzte und Jugendärzte stellen immer mehr Auffälligkeiten bei Kindern fest, die schon früh einen hohen Medienkonsum haben. Konzentrationsstörungen, Empathiemangel und Aufmerksamkeitsstörungen häufen sich. Fachleute und Lehrer machen sich zunehmend Sorgen, wenn die heute sehr früh ans Handy gewöhnte Generation einen Beruf ergreifen muss oder z.B. selber Eltern wird.

Der permanente Drang nach Bestätigung über das Handy häuft sich. Die Zahl der Schüler die durch die Nutzung von z. B. Instagram und Snapchat mit Tötungsvideos, Tierquälervideos oder Hardcorepornografie konfrontiert wird nach wie vor alarmierend hoch. Umgangsformen und Umgangssprache verrohen im Netz und im täglichen miteinander.
Cybermobbing (Mobbing mit Hilfe digitaler Medien) und Cybergrooming (Anbahnung sexueller Beziehungen) sind eine permanente Gefahr.

Zielsetzung:

Das Projekt soll eine Hilfestellung sein, den eigenen Medienkonsum kritisch zu betrachten und selber eine Reglementierung vorzunehmen. Also selber aktiv etwas zu verändern und nicht einfach alles mit sich machen zu lassen oder mitzumachen. Dies geschieht ähnlich wie beim Thema Alkohol über eine umfangreiche Aufklärung über die Folgen und Langzeitschäden, die in diesem Fall nicht nur beim einzelnen sondern in der gesellschaftlichen Breite auftreten können. Außerdem klären wir über Cybergrooming und Cybermobbing auf und geben den Schülern Hilfen an die Hand, Angriffe und Übergriffe früh zu erkennen und sich zu schützen.

Projektaufbau:

Click safer!-Bleib menschlich!

  • Internetsicherheit
  • Steuerung des eigenen Medienkonsums
  • menschlicher Umgang miteinander und mit sich selbst durch Aufklärung
  • Bildung des Verantwortungsgefühls sich selbst, anderen und der Gesellschaft gegenüber
  • Erkennen von Fakenews
  • Prävention gegen Radikalsierung

Kernzielgruppe:  Kinder und Jugendliche der Klassen 6 und 7  (Das Theaterstück kann auch von Schülern der 5. und 8. Klassen mit besucht werden)
Projektdauer:  ca. 2,5 Schulstunden

1. Theaterstück  “Hast Du ein Bild von Dir”  je nach Raummöglichkeiten der Schule für Schüler der Klassen 6-8 ( kann auch unter Coronabedingungen in kleinen Gruppen durchgeführt werden)
Das Theaterstück „Hast Du ein Bild von Dir“ zeigt verbale Verrohung im Netz, Mobbing, sowie sexuelle Übergriffe sehr plastisch.

Wir nutzen es als „Schlüssel“ um mit den Schülern in einen offenen und vertrauensvollen Dialog zu kommen.
In 2021 steht es auch wieder- wegen anhaltender Aktualität- auf dem Spielplan des Stadttheaters Krefeld-Mönchengladbach.

2. Aufklärungsvortrag mit Diskussion

  • Erkennen von Cybergrooming und Schutzmaßnahmen
  • Reaktion auf Cybermobbing und geeignete Schutzmaßnahmen
  • Risiken des ständigen Handykonsums für den einzelnen und die Gesellschaft
  • Aufzeigen von Strategien zur Selbstkontrolle
  • menschlicher Umgang mit sich selbst und mit anderen
  • Bildung des Verantwortungsgefühls sich selbst, anderen und der Gesellschaft gegenüber

Der Vortrag wird mit einer Diskussion auf Augenhöhe verflochten um den Zugang zu den Jugendlichen permanent aufrechtzuerhalten.

Verena Bill und Michael Koenen in “Hast du ein Bild von Dir?”. Foto: Matthias Stutte | Mönchengladbach

Termine für 2021

Finden Sie die beiden Projekte für Ihre Schule interessant?
Weitere Details und Termine unter: info@niederrheintheater.de

Telefonisch 02163-889123

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