13. Niederrheinische Theaterfestspiele ab dem 7. Juli 2023

Theaterfestspiele vor Burgkulisse in Brüggen

Von Nadine Fischer

Junggeselle Lomow ist nervös. Im Frack steht er auf der Freilichtbühne an der Burg Brüggen, es ist sommerlich warm. Dennoch: „Brrr, ist das kalt, ich zittere am ganzen Körper“, sagt er, tippelt von einem Fuß auf den anderen und fügt wenig später an: „Ich bekomme vor Aufregung schon Ohrensausen.“ Lomow hat Großes vor, er möchte Nachbarin Natalja einen Heiratsantrag machen. Schließlich sei die „eine gute Hausfrau“. Allerdings läuft das mit dem Heiratsantrag wenig später nicht so wie erhofft: Es gibt Geschrei und Widerworte, Beleidigungen, Anschuldigungen, Drohgebärden – und das Ganze ist für den Zuschauer dieser morgendlichen Probe für das Hauptstück der 13. Niederrheinischen Theaterfestspiele äußerst unterhaltsam.

  • Aktueller Titel: 13. Niederrheinische Theaterfestspiele ab dem 7. Juli 2023
  • Aktueller Inhalt: Theaterfestspiele vor Burgkulisse in Brüggen
    Von Nadine Fischer

Junggeselle Lomow ist nervös. Im Frack steht er auf der Freilichtbühne an der Burg Brüggen, es ist sommerlich warm. Dennoch sagt er: „Brrr, ist das kalt, ich zittere am ganzen Körper.“ Lomow hat Großes vor, er möchte Nachbarin Natalja einen Heiratsantrag machen. Allerdings läuft es anders als erhofft. Es gibt Geschrei und Widerworte, Beleidigungen, Anschuldigungen und Drohgebärden. Das Ganze ist für den Zuschauer dieser morgendlichen Probe für das Hauptstück der 13. Niederrheinischen Theaterfestspiele äußerst unterhaltsam.

Am Freitag, den 7. Juli, feiert das Niederrhein-Theater Premiere mit „Zwei Hochzeiten und ein geplatztes Geschäft“. Diese Aufführung besteht aus drei humorvollen Einaktern von Anton Tschechow und wird vom Regisseurin Verena Bill geleitet, die auch auf der Bühne zu sehen sein wird. Das Ensemble umfasst außerdem die Schauspieler Michael Koenen, Nadine Schaub und Christian Stock. Es werden insgesamt sechs Theaterabende an der Burg stattfinden, an denen die jeweils rund 40 Minuten langen Einakter „Der Bär“ und „Der Heiratsantrag“ sowie das 15-minütige Stück „Ein geplatztes Geschäft“ aufgeführt werden. Letzteres wurde von Bill von einer Kurzgeschichte für die Bühne adaptiert. „Der Heiratsantrag“ war das Gründungsstück des Niederrhein-Theaters im Jahr 2006

Am Freitag, 7. Juli, feiert das Niederrhein-Theater Premiere mit „Zwei Hochzeiten und ein geplatztes Geschäft“. Die Aufführung besteht aus drei Einaktern von Anton Tschechow, „das sind humorvolle Schwänke mit Niveau“, sagt Regisseurin Verena Bill, die auch auf der Bühne zu sehen sein wird. Zum Ensemble gehören außerdem Michael Koenen, Nadine Schaub und Christian Stock. Es spielt an insgesamt sechs Theaterabenden an der Burg die jeweils rund 40 Minuten langen Einakter  „Der Bär“ und „Der Heiratsantrag“ sowie das 15-minütige Stück „Ein geplatztes Geschäft“. Letzteres sei eigentlich eine Kurzgeschichte, die sie für die Bühne umgearbeitet habe, erläutert Bill. „Der Heiratsantrag“ sei 2006 das Gründungsstück des  Niederrhein-Theaters gewesen. Geprobt wird für rund drei Monate, etwa dreimal pro Woche für zwei bis vier Stunden.

Eine Szene aus der Probe: Eigentlich wollte Lomow (Christian Stock, r.) seiner Nachbarin Natalja (Nadine Schaub) einen Heiratsantrag machen. Und eigentlich hatte Nataljas Vaterseinen Segen gegeben. Doch dann gibt es Ärger. 
Foto: Nadine Fischer

Info: Sechs Theaterabende an der Burg
Termine Aufführungen sind am 7., 8., 12., 19., 21. und 22. Juli, jeweils ab 20 Uhr. Bei Regen oder Sturm werden die Aufführungen in den Burgsaal verlegt. Tickets kosten 18 bis 26 Euro.
Verkaufsstellen Die Karten gibt es in der Burg Brüggen, im Brüggener Reisebüro und unter www.niederrheintheater.de.

In „Der Heiratsantrag“ spielt Nadine Schaub die temperamentvolle Nachbarstochter Natalja. Christian Stock tritt als – ebenfalls sehr temperamentvoller – Junggeselle Lomow auf. Michael Koenen spielt  Nataljas Vaters Tschubukow. Der hat im Dialog mit Lomow gegen dessen Heiratspläne anfangs gar nichts einzuwenden, nennt den künftigen Schwiegersohn auch mal freundschaftlich „Mütterchen“. Doch dann, Tschubukow verabschiedet sich vorerst, treffen Lomow und Natalja aufeinander. Und das verläuft für den Zuschauer unerwartet.

Die Kulisse: eine Wohnküche, mit einem weißen Holztisch, zwei weißen Stühlen, einer weißen Kommode. Links und rechts am Bühnenrand begrenzen zwei Bögen aus Birkenholz den Raum, daran sind Wäscheleinen befestigt, unter anderem eine Hose und ein Hemd baumeln daran. Die Birkenbögen seien echte Hochzeitsbögen, wird Regisseurin Bill später noch erläutern.

Lomow bietet Natalja einen Stuhl an, sie setzt sich. Er redet, zum Beispiel über die gute Nachbarschaft der beiden Familien, „meine Ochsenwiesen grenzen an Ihre Birkenwälder“. Und damit beginnt der Ärger. „Seit wann gehören die denn Ihnen“, fragt Natalja verblüfft. „Die Wiesen gehören uns!“, ruft sie wenig später, er kontert „Die Ochsenwiesen gehören mir!“, Nataljas Vater kommt hinzu, pflichtet seiner Tochter bei. Aufgebracht stampfen die drei Mal hintereinander um den Tisch herum, stehen sich dann wieder aufgebracht und gestenreich gegenüber. Lomow droht mit einem Gerichtsprozess und verlässt wütend die Bühne, Natalja ruft: „Klagen Sie ruhig, wir werden ja sehen!“ Natürlich ist das nicht das Ende der Geschichte. Denn als Natalja nun von ihrem Vater erfährt, warum Lomow eigentlich zu Besuch gekommen war, holt sie ihn zurück. Ob es noch zum Heiratsantrag kommt oder sich die beiden doch nur weiter streiten, erfahren die Zuschauer bei den Theaterfestspielen.

Für die anderen beiden Einakter wird die Kulisse ausgetauscht: „Der Bär“ spiele in einem Salon, „Ein geplatztes Geschäft“ in einem Garten, erklärt Bill. Jeweils 100 Besucher haben pro Vorstellung Platz, der Ticketverkauf hat begonnen. Besucher können wieder ihre Picknickdecken, Snacks und Getränke für die Pause mitbringen. Die Tickets kosten 18 bis 26 Euro. Auftakt zu den Festspielen ist an diesem Sonntag, 18. Juni, 11 Uhr, mit dem Kindertheater „König Drosselbart“ an der Burg. Der Eintritt ist gratis.

Zum Artikel der Rheinischen Post

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