Achim Schütz | Singer Songwriter | Komponist

Musik: Meine Leidenschaft, lebenslänglich

Es begann alles im Garten unseres Elternhauses in Haan. Dort spielten mein Bruder und ich gerne Federball. Ich aber spielte auch eifrig Gitarre – mit dem Federballschläger. Grund genug für meine Eltern, mir im Alter von zehn Jahren eine spanische Konzertgitarre zu schenken – der Beginn einer Leidenschaft, die mich nie mehr loslassen sollte.

Achim Schütz

Geprägt haben mich dann Musiker wie Georges Moustaki, Neil Young, Blumfeld – und die Rolling Stones. Die Stones waren alles, was ich als Musiker jemals sein und werden wollte.

Mit der Band SERIES II habe ich den Jugend-rockt-Preis 1987 in Köln gewonnen und meine erste Platte eingespielt. Mit den VÖGELN hab ich mich durch die 90er gerockt, bei meinem ehemaligen Arbeitgeber FRESSNAPF bin ich in der Düsseldorfer Messe vor 5.000 kreischenden Fans aufgetreten.

Und dann ein Highlight in Ludwigshafen 2013: Auftritt mit meiner Band ZÜNDBUS im Pfalzbau. Inzwischen bin ich glücklich auf Solopfaden unterwegs. Ich im Portrait: Etappen meines Musikerlebens.

Musik hält jung: Auf Tour durch Nettetals Seniorenheime

Ich bin seit Jahr und Tag Theatermusiker für das NiederrheinTheater aus Brüggen. Mit den Theaterchefs Verena Bill und Michael Koenen verbindet mich eine meiner langjährigsten Freundschaften.

Früher habe ich für das NiederrheinTheater in erster Linie Musik komponiert. Dann kamen die beiden auf mich zu und fragten mich, ob ich mal vertretungsweise die Live-Musik bei einem Auftritt in einem Seniorenheim übernehmen wollte. Wollte ich. Aus einmalig wurde dann regelmäßig. Seit zwei Jahren touren wir nunmehr durch die Seniorenheime in Nettetal und Umgebung. In 2020 stand eine der populärsten Geschichten Wilhelm Buschs auf dem Spielplan: Die fromme Helene. In 2021 haben wir dann den Heimbewohnern den Struwwelpeter präsentiert, mit einer dritten Schauspielerin im Bunde: Nadine Schaub. Mein Job dabei? Das Schauspiel mit Musik zu verbinden. Dabei setze ich traditionell auf ein Potpourri aus Volksliedern, die jedermann kennt und jedermann mitsingen kann.

Die älteste Zuschauerin: 102 Jahre alt

Die Auftritte in den Senorenheimen sind anders als andere Auftritte. Und das liegt nicht nur an den Umständen und Rahmenbedingungen in Zeiten von Corona. Wir mussten da wegen der Auflagen dieses und letztes Jahr fast auschließlich im Freien auftreten: Gärten und Innenhöfe wurden zur Bühne, Balkone, Terrassen und Fensterplätze zur Zuschauerloge. Das Außergewöhnliche ist vor allem das Publikum, das in erster Linie aus älteren Damen besteht.

Die älteste Zuschauerin lauschte uns im „Haus Salus“ in Grefrath: Sie war 102 Jahre alt, rüstig, sangesfreudig, sie klatschte den Takt mit zu Liedern wie Hänschen KleinEin Jäger aus Kurpfalz oderIch hab’ mein Herz in Heidelberg verloren. Überhaupt waren unsere Zuschauerinnen und Zuschauer vielerorts bestens aufgelegt, fingen bisweilen an zu tanzen. Ein Herr packte kurzerhand sein Jagdhorn aus und stimmte vor uns verdutztem Ensemble ein einstimmiges Blaskonzert an. Andere waren nicht so gut beisammen, waren teils gebrechlich oder abwesend, auch das musste ich lernen zu verstehen und zu akzeptieren.

Verena Bill, Achim Schütz, Nadine Schaub, Michael Koenen
Geschichten und Lieder wecken Erinnerungen an Kindheit und Jugend

Ja, es ist für mich ungewohnt, in Seniorenheimen vor Menschen aufzutreten, die über 80, 90 oder 100 Jahre alt sind. Mit der Zeit habe ich aber eine emotionale Nähe zu den Senioren entwickelt. Sie sind oft tief bewegt, wenn sie angesichts des Schauspiels und der Musik an ihre Jugend und Kindheit zurückdenken, die schon so viele Jahrzehnte zurückliegen. Die Geschichten vom Suppen-Kaspar, vom Zappel-Philipp und vom Hanns Guck-in-die Luft kennen diese Menschen von klein auf, ebenso viele Zeilen aus der Frommen Helene, wie z.B. “Es ist ein Brauch von alters her, wer Sorgen hat, hat auch Likör!” Nicht minder vertraut sind sie mit den altbekannten Volksliedern, mit denen sie groß geworden sind. Viele sprechen und singen mit, manche weinen auch im Gedenken an bessere, lange vergangene Zeiten.

Das Wichtigste: Wir bringen Abwechslung und Unterhaltung in die Heime, und die Bewohner danken es uns mit Emotionen, die mich bewegen. Eine wertvolle Erfahrung für mich als Musiker, die ich nicht mehr missen möchte.

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