Kultur in Niederkrüchten : Mehr Kulturangebote für Niederkrüchten

Niederkrüchten Erstmals gastiert am 25. April das Niederrheintheater im Tor 21. Dort gibt es 2020 vier Konzerte. Die Gemeinde plant mehr Events.

Daniela Buschkamp
Manuel Uebbing (l.), Chef des Mietstudios „Tor 21“ mit Verena Lohr und Frank Grusen (r., beide Gemeinde Niederkrüchten) sowie (vorne) Michael Koenen und Verena Bill vom Niederrheintheater. Foto: Daniela Buschkamp/Daniela Bu

Von Daniela Buschkamp

Redakteurin

Ein großes Theater mit 700 Plätzen in Bad Homburg, ein altes Kino in Bottrop mit 80 Plätzen: Verena Bill und Michael Konen vom Brüggener Niederrheintheater haben schon in unterschiedlichsten Gebäuden gespielt. „Außergewöhnliche Locations passen gut zu unserem Konzept“, sagt Bill, Theaterleiterin und Schauspielerin. Jetzt erweitert das Niederrheintheater sein Repertoire an Spielorten mit Charme um einen weiteren: Am Samstag, 25. April, treten sie erstmals im „Tor 21“ in Niederkrüchten auf. Ab 20 Uhr zeigen sie vor maximal 80 Zuschauern den Thriller „Der Anruf“.

Manuel Uebbing, Chef des Mietstudios an der Beek 255, kooperiert erstmals mit der Gemeinde Niederkrüchten. „Wir wollen unser Kulturangebot deutlich erweitern“, sagt Frank Grusen, Wirtschaftsförderer und Kulturmanager bei der Gemeindeverwaltung. Dabei gehe es auch darum, neue Zielgruppen wie Familien mit Kindern zu erreichen. So ist für den 24. November etwa das Kinderstück „Der kleine Weihnachtsgeist“ in der Begegnungsstätte Niederkrüchten zu sehen; dazu sollen alle Kinder eingeladen werden, die eine Kindertagesstätte in Niederkrüchten besuchen. Dies wird dann auch ein Wiedersehen mit Verena Bill und Michael Koenen vom Niederrheintheater. Perspektivisch sei der Gemeinde der weiche Standortfaktor Kultur sehr wichtig, sagt Grusen. Wenn die Gemeinde durch die Entwicklung des früheren britischen Militärgeländes in Elmpt wachse, müsse auch das kulturelle Angebot vor Ort mitwachsen.

Manuel Uebbing gehört zu denen, die sich bereits um das musikalische Angebot in Niederkrüchten kümmern. Vor einem Jahr hat er in seinem Mietstudio das erste Konzert veranstaltet – und ist überwältigt von der positiven Resonanz, die er sowohl von Künstlern als auch von Besuchern erfahren hat. Keine Frage, dass Uebbing die Konzertreihe auch in diesem Jahr fortsetzt. Vier Gitarrenkünstler hat er eingeladen. Für den ersten Auftritt am Samstag, 21. März mit dem Joscho Stephan Trio und Timo Brauwers muss niemand mehr Werbung machen: Das Konzert ist bereits restlos ausverkauft.

Uebbing hat Spaß an den Kulturevents, mit denen er Zeiten des Leerstands zwischen Videodrehs sinnvoll überbrücken kann. „Ich könnte mir auch vorstellen, hier einmal Poetry Slam zu veranstalten oder einem Kabarettisten eine Bühne zu bieten“, erzählt er. Ein Konkurrent, etwa zum nahe gelegenen Kulturforum Schloss Dilborn, wolle er aber auf keinen Fall werden. Mit der Idee eines Programmkinos habe er auch schon mehrfach gedanklich gespielt. Der Vorteil sei die rasche Herrichtung des leeren Studios für den jeweiligen Zweck und das bereits vorhandene technische Equipment, etwa für Beleuchtung und Ton.

Wie unkompliziert das Arbeiten im „Tor 21“ ist, das haben haben auch Verena Bill und Michael Koenen schon erleben können. „Wir sind begeistert, eine tolle Location“, sagt Verena Bill. Eine erste Probe haben beide bereits im „Tor 21“ gemacht.

Die Atmosphäre passe perfekt zu dem spannenden Stück von Stefan Eckel. Seit 2015 hat das Niederrheintheater dieses Katz-und-Maus-Spiel zwischen einer jungen Telefonistin und ihrem Stalker im Programm. „Ich war direkt begeistert, als ich damals das Skript gelesen habe“, erinnert sich Verena Bill. Bei ihrem Partner habe sie allerdings etwas Überzeugungsarbeit leisten müssen. „Inzwischen sind wir das bundesweit einzige Theater, das dieses Stück überhaupt spielt“, sagt Michael Koenen. Doch gerade im „Tor 21“ kann sich Verena Bill das spannende Stück sehr gut vorstellen: „Auf der Bühne ist ein leeres Büro zu sehen, in dem die Hauptdarstellerin nachts arbeitet.“ Dort erhält sie den titelgebenden Anruf – und nur der Zuschauer sieht gleichzeitig den Anrufer während des Gesprächs, da die Bühne geteilt sei.

Das Stück wird im „Tor 21“ nach 60 Minuten mit einer Pause für Getränke unterbrochen, 40 weitere Minuten dauert es dann bis zum überraschenden Finale. „20 Bistrotische und 80 Stühle stellt die Gemeinde“, sagt Verena Lohr, neue Mitarbeiterin im Fachbereich Kultur.

Info 

Eintrittskarten zum Stückpreis von 16 Euro für „Der Anruf“ sind ab sofort im Bürgerservice im Rathaus Elmpt, im Bürgerservice im Waldnieler Rathaus und in der Touristinfo in Burg Brüggen erhältlich.

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